Dienstag, 30. September 2008

Snus

Snus [snʉːs] ist eine Tabakware, die dem einen oder anderen sicher bekannt ist. Snusen ist europaweit verboten, mit Ausnahme Schwedens, da es hier seinen Ursprung hat und eine lange Tradition hat. Hier ist es sehr weit verbreitet. Es gibt sehr wenige Raucher, aber sehr viele snusen.
Dabei handelt es sich um eine orale Aufnahme des Tabaks. Also der Tabak ist in kleinen Beuteln verpackt. Diese Beutelchen sind aus Zellulose ähnlich wie die Teebeuteln. Nimmt man einen Snus zu sich, dann steckt man einen Beutel unter die Oberlippe. Dort gehen die Tabakstoffe über das Zahnfleisch ins Blut. Nach einer Weile spuckt man den verbrauchten Beutel aus. Diese sieht man oft auf den Gehwegen oder in Pissoirs in Schweden.
Den Snus kann man in jedem Tabak-, Kiosk- oder Supermarktgeschäft erwerben. Allerdings muss man das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Das Zahnfleisch kann bei zu häufigem Gebrauch darunter leiden. Es herrscht ein Gerücht, dass in den Päckchen Glassplitter sind um das Zahnfleisch anzuritzen. Das stimmt aber nicht. Es ist jediglich Salz darin enthalten um den ph-Wert im Mund auszugleichen.

Samstag, 27. September 2008

Luftwaffenmuseum

Ich war neulich mit Corbi und Jesús (der mexikanische Mitbewohner in meinem Corridor) im Luftwaffenmuseum von Malmslätt. Das liegt nur 2-3 km von Linköping entfernt.
Die Region rund um Linköping ist relativ flach und Wind findet man hier auch sehr häufig und so wurde schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts hier eine Flugschule gegründet. 1937 wurde dann das Unternehmen Saab in Linköping gegründet. Sie konzentrierten sich auf den Bau von militärischen Flugzeugen. Schon sehr bald entwickelten sie die ersten Düsenflugzeuge.
In Linköping gibt es nun 2 Flughäfen. Einen zivilen im Osten der Stadt, direkt bei den Saab-Werken und einen militärischen im Westen. Auch heute noch werden hier Kampfflugzeuge gebaut und man hört regelmäßig Düsenflugzeuge in die Lüfte steigen.
Erst in den 50er Jahren begann Saab mit der Herstellung von PKWs und später dann auch LKWs (Saab-Scania).
Das Flugwaffenmuseum enthält über 60 Flugzeuge. Das älteste Fluggerät ist von 1912, das Neueste ist der Saab-Gripen, der aktuell in Serienproduktion ist.
Man kann auch in einige Flugzeuge und Hubschrauber einsteigen. Auch Flugabwehrgeschütze kann man anschauen. Viele Exponate gibt es aus der Zeit des 2. Weltkriegs, wobei Schweden unabhängig war, aber für viele kriegsführenden Nationen Waffen produzierte.
Hier gehts zur Homepage des Luftwaffenmuseums.

Donnerstag, 25. September 2008

Norrköping

Norrköping liegt etwa 40 km nordöstlich von Linköping. Die Universität Linköping hat auch dort einen Campus. Vorallem Medientechnik ist in Norrköping angesiedelt und so müssen Corbi und ich öfters nach Norrköping. Stündlich fährt ein "Campusbus" die Strecke und für Studenten ist dieser kostenlos.
Norrköping ist eine sehr gemütliche und ruhige Stadt. Früher hatte es eine größere Bedeutung als Linköping. Norrköping hatte eine sehr bedeutende Textilindustrie. Überhaupt war Norrköping eine große Industriestadt. Die ganzen Gebäude haben noch immer einen Industrie-Look.
Heute hat Norrköping etwa 85.000 Einwohner.
Durch die Stadt fließt der Motala ström. Dieser wird für Energiegewinnung durch Wasserkraft genutzt. Der Fluss und die Industriebauten beherrschen das Stadtbild. Viele Industriegebäude haben heute eine andere Funktion. So befindet sich die Uni in einem ehemaligen Ericsson-Werk und in vielen anderen Industriegebäuden befinden sich heute Museen, wie das Stadtmuseum und das Museum der Arbeit.
Erwähnenswert ist die Straßenbahn. Es gibt in ganz Schweden nur 3 Städte, die eine Straßenbahn besitzen und das sind Stockholm, Göteborg und Norrköping. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese eingeführt. Norrköping kaufte von Duisburg gebrauchte Straßenbahnen. Diese fahren teilweise heute noch rum. Sie haben auch noch das Duisburger Wappen an der Seite und haben Namen deutscher Städte.

Mittwoch, 17. September 2008

IKEA

Mittlerweile wird es immer schneller dunkler am Abend. Um 19 Uhr dämmert es schon stark und um 20 Uhr ist stockfinstere Nacht. Auch die Kälte ist nicht zu unterschätzen. Mützen, Winterjacken und Winterhandschuhe häufen sich. Wer sich nicht bewegt, der friert...

Hab neulich eine Schwedin kennengelernt, die aus Agunnaryd kommt. Dem einen oder anderen wird diese Ortschaft was sagen. Hier steht der erste IKEA und das A steht für diesen Ort. Denn IKEA wurde 1943 von Ingvar Kamprad gegründet (I und K). Das E stammt aus dem Hofnamen seines Elternhauses "Elmatryd". D.h. also wenn ich meine Geschäftsidee nach dem selben Prinzip nennen würde, dann heißt mein Unternehmen "SKBO".
An die 3000 Mitarbeiter hat dieser erste IKEA und jedes Jahr zu Weihnachten kommt der über 80-jährige Ingvar um jeden Mitarbeiter die Hand zu schütteln. Ingvar wohnt anscheinend seit einiger Zeit aus steuerlichen Gründen in der Schweiz...
Die IKEAs in Schweden schauen genauso aus wie in Deutschland und sind auch genauso aufgebaut. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass man an der Kasse auch selber die Waren einscannen kann. Dies gibt es allerdings auch in anderen Läden und Supermärkten in Schweden.

Montag, 15. September 2008

Kosta Glas und Elchsafari

Das Erasmus Netzwerk an der Universität Linköping organisierte einen Ausflug mit dem Bus. Corbi und ich entschlossen uns mitzufahren. Es ging Richtung Süden zuerst in den kleinen Ort Kosta.
Hier gibt es die erste Glasmanufaktur Schwedens. Sie wurde 1742 gegründet und war die einzige Königliche Glasbläserei Schwedens.
Früher lag der Schwerpunkt bei Fensterglas und Flaschen. Heute wird hier hauptsächlich Designerware produziert. Über 100 Glasbläser arbeiten hier und eine Glasbläserschule befindet sich ebenfalls auf dem Werksgelände. Das berühmte Kostaglas wird auf der ganzen Welt vertrieben.
Durch die Glasmanufaktur gewann auch die Gegend an Bedeutung und heute befindet sich direkt neben der Fabrik ein großes Einkaufscenter.
Für Corbi und mich war diese Fabrikbesichtigung eigentlich nichts Neues, da wir ja durch die Glasindustrie im bayerischen Wald eh schon viel darüber wussten.
Anschließend fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter zu einem Elchpark. Dort machten wir eine "Elchsafari". Wir konnten durch den Wald am Gehegezaun entlang spazieren. Man sah sehr wenig Elche. Zum einen wohl weil das Gehege so riesig war und zum anderen weil Elche eher dämmerungsaktiv sind. Nichts desto trotz sahen wir eine Elchkuh mit ihrem Jungen und 2 ausgewachsene Elche. Sie wirkten eher traurig und depressiv auf uns. Aber ansonsten sehr schöne Tiere und irgendwie komische Geschöpfe.
Ein ausgewachsener Elch kann bis zu 2,50 m groß und 500 kg schwer werden.
Im Elchshop gab es dann verschiedene Souvenirs zu kaufen. Von Bekleidung aus Elchleder und Pelzen bis zu Elchwurst und Elchburger.
Jeden Tag passieren in Schweden etwa 15 Unfälle mit Elchen. Es gibt etwa 300000 Elche in Schweden, wobei ein Drittel etwa jedes Jahr in der Jagdsaison erlegt wird.

Mittwoch, 10. September 2008

Der Herbst ist da

Seit dem Wochenende kommt der Herbst wahnsinnig schnell. Es werden jeden Tag mehr und mehr Blätter auf den Straßen. Tagsüber kommen wir nicht über 15°C hinaus und in der Nacht fällt das Thermometer bis auf 5°C.
Auch der Sonnenuntergang kommt jeden Tag um ein ganzes Stück früher, aber dafür dauert er ziemlich lange und der Himmel ist oftmals noch seltsam hell nachdem die Sonne untergegangen ist.
Wind ist ja mittlerweile nichts neues. Der bläst immer ganz fies einem um die Ohren. Hab mir auch am Wochenende ne kleine Erkältung geholt, aber die hab ich schon wieder im Griff.
Also Mütze und Handschuhe sind schon im Einsatz und der Schal wird wohl auch nicht mehr lange im Schrank bleiben.
Auf den Straßen sieht man bei den Schweden noch alle möglichen Kleider. Hab gestern an der Uni einen mit kurzer Hose und T-Shirt gesehen. Aber eben auch welche mit Winterjacke und Winterhandschuhe.
Bin mal gespannt, wie es weitergeht mit dem Wetter und dem Tageslicht. Hoffentlich vergisst uns die Sonne hier nicht im hohen Norden...

Dienstag, 9. September 2008

Schwedinnen

Da mich jetzt schon mehrere Freunde nach den Schwedinnen und nach Bildern von ihnen gefragt haben, muss ich wohl auch ein paar Worte über sie sagen.
Es sind wirklich sehr viele blond, aber es gibt auch alle anderen Haarfarben. Also ich muss leider viele enttäuschen, es ist nicht einmal die Hälfte aller Schwedinnen blond.
Auch sind nicht alle Schwedinnen Models oder Bikini-Schönheiten. Wobei wohl unter den jungen Leuten doch viele sehr schlank und athletisch sind, also auch bei den Männern.
Hab jetzt bei Picasa ein paar Bilder von Schwedinnen hochgeladen. Da kann sich dann jeder selber ein Bild davon machen.
Vielleicht gibt es irgendwann mal ne 2. Fotoserie oder mir laufen mal ein paar schöne Schweden über den Weg, damit die Frauen unter euch auch was zum anschauen haben.

Samstag, 6. September 2008

Linköping - die Fahrradstadt

Linköping ist die Fahrradstadt schlechthin. Es gibt unzählige Fahrräder an allen Ecken. Egal wo, in der Stadt oder am Campus, überall stehen Fahrräder. Es ist das Fortbewegungsmittel Nr. 1 in Linköping.
Ich hatte bisher viel Pech mit meinem Rad. Habe ein gebrauchtes Herrenrad mit 3-Gang-Nabenschaltung gekauft. Licht war auch inklusvie. Doch irgendwann hatte ich einen platten Hinterreifen. Na gut- kann mal passieren. Hatte ein bisschen Werkzeug dabei und ein paar Sachen habe ich mir noch gekauft. Die Ursache war ein kleines Loch im Schlauch, im Mantel war aber nichts zu entdecken.
2 Tage nach der Reparatur, warteten wir am Campus auf einer Parkbank, neben uns die Fahrräder geparkt und plötzlich macht es einen riesen Knall. Der reparierte Schlauch explodierte!
Sehr mysterös, aber na gut. Neuen Schlauch habe ich gekauft und montiert. Keine 12 Stunden später hatte ich wieder einen Platten und es war wieder ein kleines Loch im Schlauch. Sehr komisch. Ich habe dann zum 3.mal mein Hinterrad abmontiert, den Schlauch geflickt und momentan bleibt die Luft drin.
Mittlerweile kann ich den Reifen schon in rekordverdächtiger Zeit montieren. Hab mir quasi in meinem kleinen 2 m² Bad unter dem Wäscheständer meine kleine Fahrradwerkstatt eingerichtet (siehe Foto). Vielleicht sollte ich hier in Linköping einen Fahrrad-Service aufmachen...
2 Studenten habe ich auch schon beim Reparieren ihres Fahrrads geholfen.
Komischerweise haben sehr viele Leute Probleme mit ihrem Fahrrad. Also zum einen schon mal Probleme mit kaputten Reifen, Kettenproblemen oder die Schaltungen geht nicht. Aber zum anderen ist auch Diebstahl und Vandalismus ein Problem.
Einem wurde im letzten Jahr 3mal das Fahrrad geklaut. Einem anderen 2mal. Das Fahrradschloss einer Studentin wurde tagsüber halb durchgesägt.
Anscheinend gibt es hier auch richtig organisierte Verbrechen bezüglich Fahrradklau.
Auch Licht sollte man nicht am Fahrrad lassen, da es gerne entwendet wird.
Oft sieht man auch richtig ausgeschlachtete Fahrräder, die noch mit dem Rahmen an eine Laterne oder einen Fahrradständer gekettet sind.

Donnerstag, 4. September 2008

Gamla Linköping

Gamla ist Schwedisch und heißt alt. Also spreche ich von Alt-Linköping. Dabei handelt es sich um ein Freiluftmuseum. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begann man bei der Neugestaltung der Innenstadt mit dem Abtragen der alten Häuser. Diese wurden etwas außerhalb vom Zentrum im Originalzustand wieder aufgebaut. Immer wieder wurden alte Häuser, die bis zu 250 Jahre alt sind und im Zentrum standen, abgebaut und außerhalb wieder aufgebaut. Das letzte wurde in den 80er Jahren transportiert.
Das Ergebnis ist "Gamla Linköping" - man kann dort die Innenstadt von Linköping um das Jahr 1900 besichtigen. Die Häuser sind teilweise innen ebenfalls originalgetreu ausgebaut und eingerichtet. Fast 100 Häuser wurden so zum Museum. Es ist wirklich sehr interessant und man kommt sich wie durch eine Zeitmaschine versetzt vor. Auch Geschäfte und Fabriken aus dieser Zeit wurden dort wiedererrichtet.

Ein Haus fiel sogar beim Transport in den 80er Jahren um.
Sehenswert ist der Hof von Baron von Lingen aus dem Jahre 1724 und Carin Nilsons Villa, das Elternhaus der schwedischen Bildhauerin.
Da es sich um das damalige Zentrum handelt, sind es meistens sehr bürgerliche Häuser, also teuere und aufwendige für diese Zeit.

Dienstag, 2. September 2008

Vorlesungen

Das Semester in Schweden ist in 2 sogenannte "terms" aufgeteilt. Also eigentlich studieren die Schweden in Quartale. Denn jeder term hat seinen eigenen Vorlesungs- und Prüfungszeitraum. Auch die ganzen Anmeldungen und Registrierungen sind immer per term.
Wir mussten ja schon im April online unsere Kurse auswählen. Jetzt hat sich aber herausgestellt, dass nun noch andere Kurse auf Englisch angeboten werden, die ich interessanter finde. So haben Corbi und ich jetzt ein paar Kurse gewechselt. In diesem term haben wir "Network Programming and Security", "Sound Technology II" und einen Schwedisch Kurs.
In Network Programming and Security geht es um Netzwerktheorie, Sicherheitsaspekte und Programmierung von Netzwerk-Komponenten. Bisher sehr interessant. Sowas hatten wir in Deggendorf nicht.
In Sound Technology machen wir ein Projekt. Hier steht das Thema noch nicht fest. Allerdings sind einige sehr interessante dabei. Das wird bestimmt auch sehr toll.
Der Schwedisch Kurs fängt nächste Woche erst an. Er geht über beide terms.
Im 2. term haben wir uns für "Radio Electronics" und "Telecommunications" entschieden. Teilweise dürfte es ergänzend zu ähnlichen Vorlesungen in Deggendorf sein. Also alles geht so in Richtung Digitale Medien und Tontechnik.